Gesundes Baby
Sie können viel tun, um ein gesundes Heranwachsen Ihres Babys zu fördern. Sie können sich gesund ernähren, eventuell sogar Vitamine und Spurenelemente zusätzlich einnehmen, auf Alkohol- und Zigarettenkonsum verzichten und jetzt schon dem Kind Geborgenheit schenken, indem Sie Stress und Lärm meiden.
Darüber hinaus lassen sich auch bestimmte Missbildungen vermeiden, wenn man rechtzeitig – möglichst schon vor einer geplanten Schwangerschaft – mit der Einnahme eines Folsäurepräparates beginnt. Folsäure ist ein Vitamin und kommt vor allem in Gemüse, Getreide und manchen Obstsorten vor.

Wie wir heute wissen, kommen folgenschwere Missbildungen – die wir Neuralrohrdefekte nennen – dann gehäuft vor, wenn die Folsäurezufuhr durch die Nahrung in den allerersten Wochen einer Schwangerschaft unzureichend war. Das ist in vielen Regionen der Erde der Fall und in manchen Ländern wird deshalb sogar im Rahmen staatlicher Programme dem Getreide Folsäure zugesetzt. In Österreich ließen sich viele derartiger Fehlbildungen vermeiden, wenn Frauen konsequent Folsäure einnehmen würden.
Das Hauptproblem dabei ist, dass diese Defekte bereits in den Tagen nach der Befruchtung entstehen und eine Einnahme bei Feststellung einer Schwangerschaft bereits zu spät sein kann. Nach den neuesten Empfehlungen wird in Österreich auch die Jodgabe vor und während einer Schwangerschaft empfohlen. Entsprechende Kombinationspräparate sind beim Arzt oder Apotheker erhältlich. Frauen sollten daher bereits bei geplanter Schwangerschaft den Frauenarzt konsultieren, der Ihnen die nötigen Informationen rund um dieses Thema gibt.
WIR Frauenärzte/Frauenärztinnen können viel tun, um die gesunde Entwicklung Ihres Babys zu beobachten. Von der Organentwicklung bis zum regelrechten Wachstum überwachen wir Ihr Kind in erster Linie mit Hilfe des Ultraschalls. Viele Auffälligkeiten benötigen jedoch spezielle Untersuchungsverfahren, um erkannt zu werden. Diese Sparte der Medizin nennen wir ”Pränatale Diagnostik”. Sie hat sich in den letzten Jahren zugunsten risikofreier
Methoden entwickelt und gibt dennoch ein hohes Maß an Sicherheit – besonders im Bezug auf die Erkennung genetischer Störungen. Allgemein anerkannt ist heute die sogenannte Nackendickemessung, eventuell in Kombination mit einem Bluttest, der die Aussagekraft weiter erhöht, aber derzeit von den Krankenkassen nicht bezahlt wird (siehe Seite 20).
Wichtig ist es festzuhalten, dass sie in jeder Phase ihrer Schwangerschaft selbst darüber entscheiden welche Untersuchung Sie für Ihr individuelles Sicherheitsbedürfnis als ausreichend erachten.
Ihr Beitrag zur Gesundheit Ihres Kindes
Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Kind mit Ihnen immer mittrinkt oder mitraucht. Überdenken Sie daher Ihren Genussmittelkonsum, sobald Sie Sich für ein Kind entschieden haben. Sie können Nein sagen, Ihr Kind nicht!
Besprechen Sie mit Ihrem Partner, Ihrer Familie, mit Ihren Freunden und Bekannten, wie diese Sie dabei unterstützen können. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin über die schädigende Wirkung von Alkohol, Zigaretten und anderen Genussmitteln während der Schwangerschaft und Stillzeit. Ihr Arzt/Ihre Ärztin betreut Sie gerne bei Ihrem Verzicht.
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